Transportpolizei Ruetiwald

Eine eigentliche Bahnpolizei der Schweizerischen Bundesbahnen wurde erst gegen Ende der 1990er Jahre aufgebaut. Zuvor waren Kaderangehörige der Bahnen bahnpolizeilich vereidigt und übten diese Funktion nebenbei aus. Nach der Vereidigung wurden sie bis 1993 mit Ordonanzrevolver/-pistole der Schweizer Armee ausgestattet.

Als in den frühen 1990er Jahren die Nahverkehrszüge immer mehr unbegleitet verkehrten und Übergriffe auf die Reisenden und Sachbeschädigungen sich häuften, rekrutierte man im Raum Zürich zuerst betriebseigene Leute, bildete sie zu Bahnpolizisten (Bapo) aus und diese begleiteten Züge der S-Bahn Zürich. Zwischenzeitlich wurde die Bahnpolizei an die von den SBB und Securitas AG gegründete Securitrans AG ausgelagert. Als gesetzliche Grundlage galt anfangs das Bahnpolizeigesetz, welches der Bahnpolizei eine Gleichstellung mit den jeweiligen Kantonspolizeien zusicherte. Da dieses Gesetz, aus dem Jahr 1878, nicht mehr zeitgemäss war, wurde 2010 das Bundesgesetz über die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr (BGST) durch das Schweizerische Parlament verabschiedet und die Bahnpolizei wieder vollumfänglich in das Gebilde der SBB überführt.

Dieses neue Gesetz schränkte die polizeilichen Kompetenzen der Bahnpolizei, welche aufgrund des Gesetzes in Transportpolizei umbenannt wurde, stark ein. Jedoch wurde den Transportpolizisten, durch den Bundesrat, ab 2012, im Rahmen der Verordnung über die Sicherheitsorgane der Transportunternehmen im öffentlichen Verkehr (VST), das Tragen einer Schusswaffe erlaubt und ein umfangreiches Netz von Stützpunkten wurde errichtet. Die Ausbildung der Transportpolizisten findet vorwiegend, zusammen mit Aspiranten der Kantonspolizeien des Polizeikonkordat Nordwestschweiz an der Interkantonale Polizeischule in Hitzkirch im Kanton Luzern, statt.

 

Schweizweit ist die Transportpolizei über die Notrufnummer 0800 117 117 erreichbar.