Die Luftrettung

 

Die Luftrettung ist der Einsatz von Rettungsmitteln über den Luftweg in der Notfallmedizin. Die Luftrettung wird dann eingesetzt, wenn die Lage ein schnelleres Eingreifen erfordert, als durch bodengebundene Rettungsdienste möglich ist. Das kommt meist in ländlichen Gebieten vor, wo dann meist ein Rettungshubschrauber verwendet wird; es fliegt aber z. B. in Australien im Outback der Flying Doctor Service Notfall- und auch reguläre ärztliche Einsätze mit Flugzeugen.

 

Luftrettung in der Schweiz

In der Schweiz werden Rettungshubschrauber mehrheitlich von der Schweizerischen Rettungs-flugwacht (kurz Rega), einer gemeinnützigen privaten Stiftung für Luftrettung oder deren Partner-gesellschaften betrieben. Die Rega und ihre Partner können in der Schweiz über die Alarmnummer 1414 angefordert werden. Für den Einsatz in Süd-deutschland wird die REGA über die jeweiligen Rettungsleitstellen alarmiert.

 

Die Rega betreibt zwölf Luftrettungsstationen und eine Luftrettungsstation in Meyrin bei Genf mit einem Partner. Die Standorte werden im Artikel über die Rega beschrieben. Eine Ausnahme bildet der Kanton Wallis, in dem die Air Zermatt und die Air-Glaciers für die Luftrettung zuständig sind. Im Kanton Aargau betreibt die Alpine Air Ambulance AG (AAA) in Birrfeld einen Rettungshubschrauber der vom Aargauer Sanitätsnotruf in Aarau disponiert wird.

 

Luftrettungs-Stationen

Anzahl

Standorte

Betreiber

20

14

Rega

2

5

Air Glacier

2

2

Air Zermatt

2

1

Alpine Air Ambulance

26

22

 

 

 

Die erste alpine Luftrettung erfolgte im November 1946 am Gauligletscher.

 

Luftrettung in Liechtenstein

Seit Dezember 2018 betreibt die AP³ Luftrettung GmbH mit Sitz in Filderstadt (Deutschland) am Heliport Balzers in Liechtenstein den Rettungshubschrauber mit den Rufnamen Christoph Liechtenstein. Der Flugbetrieb wird von der AAA Alpine Air Ambulance AG mit Sitz in Wollerau (Schweiz) mit einem Hubschrauber des Typs Airbus Helicopters EC 135 durchgeführt. Die AP³ Luftrettung ist ein Joint Venture der DRF Stiftung Luftrettung gemeinnützige AG (DRF Luftrettung) aus Deutschland mit der ARA Flugrettung gemeinnützige GmbH aus Österreich und der AAA Alpine Air Ambulance AG aus der Schweiz.

 

Rufname

Ort

Betreiber

Flugbetrieb durch:

Christoph Liechtenstein

Balzers

AP³ Luftrettung GmbH

AAA Alpine Air Ambulance AG

 

 

Luftrettung in Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland verfügt über ein nahezu flächendeckendes Luftrettungssystem, das in über 50 Jahren als Ergänzung zum bodengebundenen Rettungs- und Notarztdienst geschaffen wurde. Es hat sich als äußerst wirksam erwiesen. Der hohe Stellenwert ist heute unbestritten. In Deutschland ist der Rettungsdienst Ländersache und wird daher durch Landesrettungsdienstgesetze geregelt. Zur Durchführung der Luftrettung greifen die Länder dabei auf unterschiedliche Organisationen zurück.

 

Derzeit gibt es 89 Rettungshubschrauber-Stationen in Deutschland. Die meisten davon sind in die primäre Luftrettung eingebunden. Das bedeutet, dass sie hauptsächlich sowohl als schneller Notarzt-Zubringer und Ersatz eines Notarzt-Einsatzfahrzeugs genutzt werden, jedoch auch Patiententransporte durchführen können, wenn zum Beispiel eine weiter entfernte Spezialklinik angeflogen werden muss oder kein Rettungswagen vorhanden ist. Die Intensiv-Transport-Hubschrauber sowie weitere Hub-schrauber, wie etwa die des SAR-Dienst der Bundeswehr haben nicht die Primärluftrettung als offiziellen vorrangigen Auftrag, können aber in der Regel auch dazu genutzt werden, wenn erforderlich.

 

Luftrettungs-Stationen

 

Anzahl

Standorte

Betreiber

35

33

ADAC Luftrettung gGmbH

12

12

Bundesministerium des Innern (mit für den Katastrophenschutz beschafften Hubschraubern

30

28

DRF Luftrettung; inkl. drei Station der ehem. HSD Luftrettung und 5 Stationen der ehem. HDM Luftrettung gemein-nützige GmbH

5

5

Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. – Johanniter Luftrettung

2

2

SAR-Dienst der Bundeswehr/Marine. Search and Rescue.

4

3

SAR-Dienst der Bundeswehr/Heer. Search and Rescue.

88

83

 

 

 

Luftrettung in Österreich

Das Rückgrat der österreichischen Flugrettung bildet der Christophorus Flugrettungsverein an dem der ÖAMTC und das Rote Kreuz beteiligt sind.

  

Der ÖAMTC hat über sein Tochterunternehmen Heliair, das 24 EC 135 in Betrieb hat, die größte zivile Flotte dieses Hubschraubertyps in Europa und verleiht auch fünf Geräte an die ungarische Flugrettung OMSZ. Darüber werden Standorte von privaten Unternehmern im Auftrag der Länder betrieben. Hinzu kommen temporäre Standorte während der Skisaison.